Hast Du die Leistungen, die Du bisher als Mutter und Unternehmerin erbracht hast, schon richtig verinnerlicht? Oder fragst Du Dich am Ende des Tages noch: „Was habe ich heute überhaupt getan?“ Das Phänomen, den eigenen Erfolg nicht fühlen zu können, ist besonders unter Frauen verbreitet. Mittlerweile gibt es sogar einen medizinischen Begriff dafür: Das Impostor-Syndrom. Erfahre hier mit welcher einfachen Methode Du Dich von Deiner eigenen Leistung überzeugen kannst.
„NICHTS!“
Das war kürzlich die Antwort einer Klientin auf meine Frage, was sich in den vergangenen zwei Wochen in ihrem Business entwickelt hat.
„Ich habe NICHTS getan für mein Business. Ich habe die ganze Zeit nur gekellnert.“
Meine Klientin ist als Bedienung in einem Restaurant angestellt und baut sich nebenher ihre Selbständigkeit als Coach für spirituelle Frauen auf.
Ich wusste schon, dass „Nichts“ mit großer Wahrscheinlichkeit eine extreme Untertreibung war und ließ mich nicht so leicht abschütteln.
„Was genau meinst Du mit Nichts?“, fragte ich.
Langsam und etwas schwerfällig holten wir eine andere Wahrheit zum Vorschein.
„Okay, ich habe zwei Telefon-Coachings gegeben“, antwortete sie. „Und, ach ja, dann hatte ich noch diesen netten Kunden…“
Einige Momente später sah ihre Bilanz ganz anders aus: Sie hatte neben ihrem Vollzeitjob und der Fürsorge für ihren 14 Jahre alten Sohn insgesamt 9 Coaching Sitzungen mit verschiedenen Personen geführt und mehrere begeisterte Rückmeldungen erhalten. Ein ganz schöner Unterschied zu „nichts“…
Das Hochstapler-Syndrom oder „Was habe ich schon gleistet?“
Für diese Form von Selbstunterschätzung gibt es seit 1978 einen Namen, der zur Zeit an Popularität gewinnt:
„Das Impostor- oder Hochstapler-Syndrom ist ein psychologisches Phänomen bei dem Betroffene unfähig sind, ihre Erfolge zu internalisieren. Trotz offensichtlicher Beweise für ihre Fähigkeiten, sind Betroffene davon überzeugt, dass sie ihren Erfolg erschlichen haben und diesen nicht verdient haben.“ (Wikipedia)
Zum Glück gilt das Syndrom nicht als psychologische Störung, sonst müsste ich mir nicht nur ernsthafte Sorgen um meine Klientin, sondern auch um mich selbst machen.
Die Frage „Was habe ich schon geleistet?“ kenne ich aus eigener Erfahrung ziemlich gut und es hat eine Weile gedauert bis ich einen Weg gefunden habe, mir selbst die angebrachte Wertschätzung entgegen zu bringen.
Du kannst Deinen Erfolg am besten fühlen, wenn Du ihn messbar machst – Die MAMA Revolution Mess-Methode in 3 Schritten
Früher dachte ich: „Wenn ich erst mal eine offizielle Buchautorin bin, dann werde ich nicht mehr an meinem Erfolg zweifeln.“ Aber der Plan ging nicht auf. Meine Selbstwert-Skala bewegte sich auch als „offizielle Buchautorin“ kaum nach oben.
Nach einer Reihe von solchen Erfahrungen wurde mir klar, dass die Entwicklung eines besseren Selbstwertgefühls kein Übernacht- sondern ein Schritt-für-Schritt-Prozess ist.
Als ich schlichtweg damit angefangen habe, meinen beruflichen Erfolg messbar zu machen – und zwar auf einer alltäglichen Micro-Ebene – ging es mit mir bergauf ☺
So funktioniert es auch bei Dir:
1. Messe Deinen Fortschritt in der Sprache Deines Business: Zahlen!
Man könnte meinen, das eigene Business auf Zahlen zu reduzieren, bedeutet, seinen wahren Wert unnötig herabzusetzen – vor allem wenn es existiert, um das Leben anderer zu bereichern.
Doch wenn Du bedenkst, dass hinter jeder Zahl auch ein Mensch steht, den Du erreichst hast, dann werden Zahlen zu der optimalen Maßeinheit für Deinen Erfolg.
Deswegen habe ich mich am Anfang des Jahres entschieden, meinen Fortschritt anhand folgender Zahlen zu messen:
- Neue zahlende Klientinnen
- Newsletter-Abonnentinnen
- Likes auf meiner Facebook Page
Diese Bereiche spiegeln wieder, was ich in 2014 auf einer übergeordneten Ebene erreichen möchte: Die Basis für MAMA Revolution aufbauen.
Mit welchen Zahlen kannst Du Deinen Fortschritt am besten messbar machen? Zähle die drei Dinge auf, die Dir als erstes in den Kopf kommen:
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2. Welche Zahlen kannst Du ohne Stress erreichen?
Im zweiten Schritt habe ich mich gefragt, wie hoch die Zahl meiner zahlenden Klientinnen, Newsletter-Abonnentinnen und Facebook Likes sein muss, damit ich zufrieden mit der Entwicklung meines Business sein kann.
In allen Fällen habe ich Zahlen gewählt, die mich motivieren und am Ball bleiben lassen, von denen ich aber auch annehme, dass sie in Anbetracht aller Umstände gut umsetzbar sind.
Mein Ziel waren beispielsweise mindestens 350 Likes auf meiner Facebook Page. Für mich war das ein guter Anfang, um meine Social Media Präsenz aufzubauen, weil ich bis zum Frühjahr noch gar keine Erfahrungen mit einer Page hatte.
Die 350 habe ich seit Juli erreicht. Das macht mich total happy und baut mein Vertrauen in meine Fähigkeiten auf.
Zähle hier noch mal die drei Dinge auf, mit denen Du Deinen Erfolg in Zukunft messen wirst und setze dahinter die Zahl, die Du in den nächsten 6 Monaten erreichen möchtest – und kannst.
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3. Welche Schritte führen zu Deinen Zahlen?
Um sicherzustellen, dass Deine Zahlen Dein Selbstwertgefühl stärken, solltest Du noch einen Aktionsplan machen.
Denn jetzt wo Du auf Deiner Business-Landkarte Deine Ziele eingetragen hast, musst Du die Route festlegen, die Dich dorthin bringt.
Ich fange immer mit einem kreativen Brainstorming an und teile dann die verschiedenen Aufgaben kleineren Meilensteinen zu.
Wie das im Detail funktioniert kannst Du hier im mamagerechten Business-Plan nachlesen.
Aber um den Anfang zu machen kannst Du Dir jetzt gleich 5 Schritte oder Aufgaben überlegen, die Dich zu den Zahlen von oben führen werden.
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Alle drei Schritte zusammengenommen geben Dir die Möglichkeit kontinuierlich einen Erfolgs-Check-in zu machen. Und wenn die Stimme laut wird, die sagt: „Was hast Du schon geleistet?“, dann antwortest Du: „Die Zahlen beweisen, dass ich auf einem guten Weg bin!“
Das mag eine sehr sachliche und bodenständige Methode sein, doch vielleicht funktioniert sie gerade deswegen so gut 😉
Jetzt würde ich sehr gerne wissen, ob Du auch manchmal das Problem hast, Deine eigene Leistung nicht fühlen zu können und wie Du bisher damit umgegangen bist?
Die anderen Mamas und ich freuen uns über Deinen persönlichen Beitrag.
Hallo Sandra,
vielen Dank für den schönen Artikel. Da steckt sehr viel Wahrheit dahinter.
Ich betreibe selber seit ein paar Monaten einen eigenen Blog http://www.paleomama.de/ und habe eine einjährige Tochter zu Hause, die mich auf Trab hält.
Auch ich hatte abends immer das Gefühl, nichts getan zu haben.
Ich habe mir dann angewöhnt, abends ein Erfolgsjournal zu schreiben, indem ich aufschreibe, was ich den ganzen Tag gemacht und erledigt habe. Seitdem weiß ich, was ich leiste und bin manchmal selbst darüber erstaunt.
Viele Grüße
Birgit
Hallo Birgit! Tägliche Rituale sind der beste Weg aus diesem Gefühl. Das finde ich super, dass Du eine guten Weg für Dich gefunden hast und täglich dran bleibst. Ein eigener Blog und eine einjährige Tochter – da kannst Du sehr stolz auf Dich sein! 🙂 Alles Liebe, Sandra
Hi Sandra, mir hat dein Artikel auch gut gefallen! Ich kenne dieses Syndrom von mir auch nur zu gut 🙂 Mein Problem ist, dass ich meinen Erfolg ausschließlich an den Einnahmen/zahlenden Kunden festmache. Und wenn ich mir vergegenwärtige, was ich mit Bloggen für schlaue Frauen schon alles erreicht habe, meldet sich auf meiner Schulter immer ein Teufelchen, das sagt „Ja, aber das nützt doch alles nichts, wenn dich keiner bezahlt …“. Schon gemein das Teufelchen 🙁 Was würdest du mir da raten? Liebe Grüße, Katharina
Liebe Katharina, dieses Teufelchen kenne ich sehr gut. Es lässt einen die größten Erfolge mit einem Achselzucken ignorieren…. Was ich Dir raten würde, ist das, worin ich mich auch jeden Tag trainiere: Das Gequatsche von diesem Teufelchen immer und immer wieder zu hinterfragen. Ich habe noch keinen Menschen kennengelernt, der es nicht hat. Und vor allem würde ich ein NOCH einzusetzen. Du verdienst NOCH kein Geld, oder NOCH nicht so viel, wie Du gerne möchtest, und gleichzeitig baust Du Dir gerade die Basis auf, durch die Du eines Tages Dein Geld verdienen wirst. Wenn Du Lust hast, kannst Du auch gerne ein Gratis-Coaching bei mir machen und wir schauen zusammen, wie Du das Teufelchen am besten zum Schweigen bringst. Liebe Grüße! Sandra
Liebe Sandrea, ein super Artikel! Ich schreibe jeden Freitag für meine Mastermind-Gruppe auf, was ich in der Woche erreicht habe (und die anderen teilen es auch) – sowie drei Ziele für die Folgewoche. Das ist extrem hilfreich zu sehen, wie viel man schafft, hilft bei der Planung und dabei, seine Ziele auch zu erreichen, weil man sie ja schon „öffentlich“ kund getan hat. Liebe Grüße, Julia
Danke für deinen inspirierenden Beitrag! Schwierig finde ich es, Zahlen in Bereichen festzulegen, in denen ich noch keine Erfahrung habe. Außerdem stellt mir die Ungeduld manchmal Beine. Kennst du das?
Was mir zusätzlich noch hilft, ist, mir am Abend zusätzlich zu vergegenwärtigen, was ich neben dem Business sonst noch alles gemacht habe: Haushalt, Kochen, Einkaufen usw. Spätestens dann fällt mir nämlich auf, ob ich mir auch etwas gegönnt habe. Meines Erachtens besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie ich mich selbst wertschätze, an welcher Stelle ich komme vs. wie ich meinen Erfolg bewerte.
Danke, liebe Sandra 🙂
Das stimmt, Anja. Haushalt, Kochen, Einkaufen sind alles Dinge für die man sich auch wertschätzen kann, weil man damit zum Beispiel für das Glück in der Familie oder Partnerschaft sorgt. Das mit der Ungeduld kenne ich gut und meine „Mess-Methode“ hat mir sehr geholfen, mit Ungeduld besser umzugehen. Ich lege Zahlen auch für die Bereiche fest, in denen ich keine Erfahrung habe und gehe da nach meinem Gefühl. Wenn mich die Zahl unter Druck setzt gehe ich runter, wenn es sich zu entspannt anfühlt, gehe ich hoch. Liebe Grüße! Sandra
Liebe Sandra,
ich kenne das. Mit der eigenen Leistung und Anerkennung ist das so eine Sache…
Deine Vorgehensweise, um sich aus diesem Gefühl oder dieser Spirale zu befreien ist klasse: Du setzt Dir (Deinen Klientinnen) messbare Ziele und vereinbarst Schritte zum Ziel. Super!
Ich arbeite auch gerne mit SMARTen Zielen (also messbar, realistisch…) mit einem realistischen Zeitplan. Dann kenne ich meine Ziele und Messfaktoren, habe gleichzeitig aber den *realistischen* Zeitplan. Es kommt halt immer anders als man denkt und unter (Zeit-) Druck setzen bringt gar nichts.
Liebe Grüße, Andrea
Ich glaube wir sind uns sehr ähnlich in unserer Liebe für messbares, Andrea 🙂 SMART ist auch für mich ein wesentliches Coaching Element. Alles Liebe für Dich!
Liebe Sandra,
herzlichen Dank für diesen sehr passend kommenden Artikel und die guten umsetzbaren Tipps.
Ich habe vor einiger Zeit auch damit begonnen und was ganz wichtig war, ich habe auch die Erfolge mit aufgenommen, die im ersten Schritt „sehr klein“ wirkten. Häufig ist das, was für uns selbstverständlich ist völlig weg vom Radar.
Schöne Übungen, danke Dir!
VG Kirstin
Liebe Kirstin, wie schön, dass mein Artikel genau passend kommt. Die kleinen Schritte führen am Ende zum großen Ziel. Deswegen ist es toll, wenn Du einen Weg gefunden hast, sie zu wertschätzen!
Liebe Sandra,
ein toller Beitrag und es steckt so viel Wahrheit drin.
Mir ging das erst gestern wieder so. Vormittags hatte ich meinen Blogartikel geschrieben, nachmittags hatte ich ein Coaching, danach ein Treffen mit einem Freund und Kollegen und anschließend einen Coaching-Übungsabend (ein Abend für Coaches, die sich gegenseitig unterstützen wollen). Danach bin ich heimgefahren und hatte kurz das Gefühl, den ganzen Tag nur geratscht zu haben. Außerdem hatte ich den ganzen Tag „nur“ Spaß.
Ich war zwar irgendwie emotional k.o., doch das habe ich erstmal gar nicht als Zeichen dafür gewertet, wie viel ich den ganzen Tag gegeben hatte.
Deinen Tipp mit den Ziel-Zahlen finde ich super und habe ich mir auch direkt aufgeschrieben! 🙂
Ich möchte dem gerne noch einen Tipp hinzufügen, für kurzfristige Erfolgsgefühle. Was mir nach so einem Tag hilft ist, wenn ich mir nochmal kurz 2 Minuten Zeit nehme und aufschreibe, was ich gemacht habe. Und ich schreibe dabei als Mama schon auch Punkte in meine Liste wie: Haushalt erledigt, mit den Kinder im Garten geplanscht, Einkaufen oder Schrank entrümpelt. 🙂
Wenn ich das alles dann vor mir sehe, gehe ich mit dem guten Gefühl ins Bett, mir jetzt meinen Erholungsschlaf richtig verdient zu haben.
Liebe Grüße
Christina
Liebe Christina, genau das meine ich. Man werkelt den ganzen Tag und am Ende findet man doch einen Grund, alles nur als „ratschen“ abzutun 🙂 Abends aufzuschreiben, was man so getan und sich vor Augen führen wie produktiv man war ist auch ein super Tipp. Vielen Dank!